Meine drei besten Tipps für gesunde Ernährung in der Familie

Vor kurzem hat mich Anja Riemer-Grobe von Praxis Zukunftschancen interviewt zum Thema Gesunde Ernährung in der Familie und ihre letzte Frage war die nach meinen besten Tipps.

Und genau die möchte ich hier jetzt für dich auflisten:

1.       Selber kochen – und das gerne gemeinsam!

Ja, ich weiß, das klingt nach Arbeitsaufwand und das ist es sicherlich auch.

Aber wenn gesunde Ernährung einen gewissen Stellenwert in deiner Familie haben soll und du deinem Kind diesen Wert auch für seine Zukunft mitgeben möchtest, ist es auch notwendig, Zeit aufzuwenden.

Vergiss die Idee, dass selber kochen ja eh ganz schnell und nebenbei funktioniert wie das oft in (Frauen)Zeitschriften so schön erklärt wird. Das Kochen selbst vielleicht schon, aber da ist doch auch eine Menge an Vor- und dann Nacharbeit notwendig, so ehrlich möchte ich schon sein:

  •       Kühlschrankkontrolle – was ist da und gehört „verbraten“? Welche Vorräte müssen ergänzt werden?
  •       Menüplanung – was wird in den nächsten Tagen gekocht? Inklusive Berücksichtigung individueller Vorlieben, Abneigungen und Wünsche …
  •     Familienmanagement – wer ist wann zu Hause, wie viele Esser sind bei welcher Mahlzeit satt zu machen?
  •      Einkauf – Liste schreiben, Einkauf durchführen, Einkäufe ausräumen und sinnvoll lagern
  •       KOCHEN – ESSEN
  •       Aufräumen und Küche saubermachen
  •       Reste lagern und verwerten – und damit geht’s zurück zum Anfang …

Da erzähl ich dir bestimmt nix Neues – bei vielen kannst du aber dein Kind teilhaben und mitmachen lassen. Das ergibt viel gemeinsame Qualitätszeit, in der dein Kind je nach Alter ganz viel implizit und praktisch lernen kann.

  • Sinnliche Erfahrungen beim Angreifen und Kosten
  • Motorische Übung – schon ganz Kleine können mit einem Plastikmesser Bananen für den Obstsalat schneiden
  • Lesen und Schreiben üben – das macht gleich viel mehr Spaß, wenn es mit Sinnvollem geübt wird als mit einer Reihe gleichlautender Buchstaben
  • Rechnen – da ist der Supermarkt eine wahre Spielwiese: Packungsgrößen vergleichen, Preise berechnen, Entlarven von Mogelpackungen und Marketingtricks …

Und dazu kommen noch so wunderbare Dinge wie Selbstwirksamkeit, Teamwork, Lebensmittelkunde, etc. Außerdem ergeben sich beim gemeinsamen Tun viel bessere Gelegenheit für Gespräche als in der klassischen Frage-Antwort-Situation.

2. Verwende hauptsächlich Zutaten mit kurzer Inhaltsliste

Gesunde Ernährung kann man ja auf unterschiedlichste Arten definieren, es gibt eine Vielzahl an Richtungen und Methoden, nach denen man essen kann.

Für mich ist der wichtigste Punkt ganz simpel: richtige Lebensmittel essen und die erkennt man am besten daran, dass sie keine (wie Obst und Gemüse) oder nur eine kurze Zutatenliste haben.

So ein Blick aufs Kleingedruckte kann sehr aufschlussreich sein – mach es dir zur Gewohnheit, bei verarbeiteten Produkten (ich verwende hier bewusst nicht das Wort Lebensmittel!) die Zutatenliste durchzulesen. Das verdirbt einem oft schon von ganz alleine den Appetit auf das Produkt.

Mit älteren Kindern kannst du da fein den versteckten Zucker heraussuchen. Alles, was auch -ose endet, ist im Prinzip Zucker und wenn die Kekse somit vier verschiedene Zuckerarten enthalten, ist eher Vorsicht geboten!

Oder auch vergleichen: was ist eigentlich in selbstgebackenen Kuchen drin und was alles im fertigen mit der Plastikverpackung.

3. Die Eltern bestimmen, was auf den Tisch kommt – die Kinder bestimmen, was und wie viel davon gegessen wird

Diesen Satz könnte man auch als meine goldene Regel fürs Familienessen nennen, auch wenn das auf den ersten Blick autoritärer klingen mag als es gemeint ist.

Man sagt, Kinder im Wachstum brauchen fünf Mahlzeiten täglich – drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten. Wenn ich als Mutter diese Mahlzeiten dem Kind in einigermaßen gesunder Form „bereitstelle“, brauche ich keine Sorge haben, dass das Kind zu wenig bekommt.

Weder, was die Menge betrifft, noch bezüglich der Nährstoffversorgung.

Denn selbst wenn das Kind mal bei einer Mahlzeit weniger isst, weil es nicht so viel Appetit hat oder auch weil ihm das Gericht nicht schmeckt, ist das auch ok. In zweieinhalb bis drei Stunden steht ja ohnehin wieder die nächste Mahlzeit auf dem Programm. Es wird vielleicht etwas mehr Hunger spüren als normal, aber es wird gewiss nicht hungern müssen.

Da müssen es wirklich nicht die Kekse oder Reiswaffeln sein, damit das Kind „wenigstens irgendwas“ isst.

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Und selbstverständlich ist es ok, auf Vorlieben oder Abneigungen des Kindes Rücksicht zu nehmen. Wobei ich da jetzt nicht meine, dass extra drei verschiedene Speisen gekocht werden, damit jeder nur nach seinen Vorlieben essen kann. Diese Rücksicht ist eher pragmatisch gemeint und lässt sich im Alltag einbauen, ohne dass sie besondere Umstände macht.

Wenn ich schon weiß, dem Kind schmeckt das heutige Hauptgericht nicht, dann plane ich vielleicht davor seine Lieblingssuppe ein, von der es dann mehr essen kann. Oder es gibt vom Vortag noch eine Restportion von etwas anderem.

Von meiner Großen weiß ich, dass sie keine Bohnen mag. Eine Portion vom Chili con Carne rauszunehmen, bevor die Bohnen reinkommen, ist kein besonderer Aufwand.

Selbstverständlich dürfen und sollen die Kinder auch bei der Menüplanung mitreden, so dass auch jeder mal mit seinem Wunschgericht drankommt.

Versuche dich also insgesamt in Gelassenheit zu üben und deinem Kind zuzutrauen, dass es vieles für sein Leben mitnehmen wird, was dir wichtig ist, ihm zu vermitteln – auch wenn es phasenweise nicht so ausschaut.

Wir wollen ja schließlich, das die Freude am Essen und der Genuss im Vordergrund stehen.

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Porträt Vera Rosenauer

Vera Rosenauer

selbst Mama von zwei großartigen Töchtern, passionierte Langschläferin, Besitzerin (und Leserin!) mehrerer Kubikmeter Fachliteratur, zufriedene Kundinnen seit 2009

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