Mama, mir ist soooo fad!

Schrillen bei Dir schon die Alarmglocken bei diesem Satz?

Was könnte ich jetzt anbieten?

  • Spielen
  • Fernschauen
  • Rausgehen
  • Basteln
  • Vorlesen

Wie kann der Junior unterhalten werden?

Aber – ist das wirklich gewünscht? Oder hast du bloß das Apell-Ohr eingeschalten?

Was bitte ist das Appell-Ohr?

Laut dem Kommunikationspsychologen Schulz von Thun sprechen wir auf vier Ebenen und hören mit vier verschiedenen Ohren – und wir als Mama sind da meist aufs Appell-Ohr getuned.

Das heißt, wir hören ganz schnell eine Aufforderung an uns!

Im Falle von „Mir ist fad!“ eben die Aufforderung „Mama, tu etwas dagegen! Unterhalte mich!“

Diagramm 4-Ohren-Modell

Welche Ohren könnten wir sonst auf Empfang schalten?

 1.       Das Sach-Ohr

Dieses Ohr hört die reine Botschaft des gesprochenen Textes – auf dieser Ebene gehört ist „Mir ist fad!“ eine ganz simple Aussage. Als Antwort würde eigentlich ein „AHA“ reichen, im Sinne von „Ich habe gehört, was du gesagt hast“

Für das Kind ist dasmanchmal auch wirklich genug – es hat etwas gesagt und es wurde gehört!

2.       Das Selbstoffenbarungs-Ohr

Auf diesem Ohr hören wir das, was uns der Sprecher über sich selbst mitteilt – also auch mehr von seinen Emotionen hinter dem reinen Text, die das Kind über seine Tonlage und über seinen Gesichtsausdruck mitteilt. Du erfährst also auch ein Stück mehr über den aktuellen Leidensdruck, den die Fadigkeit grad verursacht …

Als Antwort bietet sich ein Spiegeln der Gefühlswelt an: „Du bist genervt, weil du nicht weiß, was du tun könntest?“

Das Kind wird gehört und fühlt sich verstanden (oder bietet uns eine andere Erklärung, wenn wir daneben lagen!) – und wir kommen ins Gespräch und nicht in den Zwang, etwas Unterhaltendes zu erfinden …

3.       Das Beziehungs-Ohr

Hier hören wir, was der Sprecher über die Beziehung zwischen ihm und mir sagt. Das kann jetzt etwas Tiefgehendes sein wie „Dir vertraue ich meine Gefühle an!“ oder etwas Simpleres wie wahrscheinlich beim Fad-Beispiel „Ich spreche mit dir, weil wir grad im selben Raum sind“

Aber auch dieses Ohr bringt mich als Mama noch nicht sofort in Action – ich kann die Ansage ähnlich wie oben mit „Dir fällt grad nix ein, was du tun könntest“ quittieren.

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Was ist der Vorteil dieser drei Ohren?

Du übernimmst nicht die Verantwortung für das Problem des Kindes und du traust ihm zu, eine eigene Lösung für sein Problem zu finden!

Zugegeben, diese Vorteile springen dem Kind nicht sofort ins Auge und es wird wahrscheinlich nicht sofort dankbar sein …

Langeweile steht auf der Hitliste von Kindern ganz unten – und auch viele Erwachsenen haben in unserer Gesellschaft ein Problem damit. In einer Studie wurden die Probanden vor die Wahl gestellt: 15 Minuten mit sich alleine in einem Raum oder Elektroschocks – und was glaubst du wurde öfter gewählt? Letzteres!!!

Wie gehst Du selbst mit Deiner Langeweile um?

Ha – wirst Du jetzt sagen – als Mama wär ich dankbar für ein bisschen Langeweile. Stimmt, man kann Langeweile auch sehr positiv sehen 😉 „eine lange Weile“ haben, ein paar Minuten in die Luft schauen und tagträumen …

Und genau diese Einstellung brauchen wir auch gegenüber unseren Kinden.

Nein, wir tun ihnen nix Böses an, wenn wir mal ein paar Minuten nicht die Animateurin spielen und sie das vielleicht für sie unangenehme Gefühl aushalten lassen.

Vertrau darauf – aus Langeweile entstehen oft die kreativsten Dinge, auf die du als Erwachsene nie und nimmer gekommen wärst.

Fazit:

Es spricht natürlich nichts dagegen, mit dem Kind etwas zu unternehmen oder zu spielen, wenn es über Langeweile klagt – aber du kannst genauso gut einmal dein Appell-Ohr ausschalten und folgenden Dialog führen:

„Mama, mir ist fad!“

„Dann wird dir bestimmt bald was einfallen, was du tun könntest“

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Porträt Vera Rosenauer

Vera Rosenauer

selbst Mama von zwei großartigen Töchtern, passionierte Langschläferin, Besitzerin (und Leserin!) mehrerer Kubikmeter Fachliteratur, zufriedene Kundinnen seit 2009

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