Zahnpflege bei Babys und Kleinkindern

Die Sorge um die Zähne begleitet uns ja durchs ganze Leben – erst die durchwachten Nächte beim Zahnen, kaum sind die Milchzähne dann endlich da, fallen schon bald die ersten wieder aus.

Was sollen Eltern bei der Zahnpflege ihrer Kinder unbedingt beachten? Ich habe hier die am öftesten in meinen Mama-Baby-Runden gestellten Fragen – und natürlich auch die Antworten – gesammelt:

Ab wann soll mit der Zahnpflege beim Baby begonnen werden?

Sobald der erste Zahn durchbricht, geht’s los!
Und jetzt hast Du noch eine tolle Chance: Die Sprache bestimmt ja bekanntlich unsere Wirklichkeit und es macht einen großen Unterschied, ob ich etwas darf oder ob ich etwas muss! Also sag bitte Deinem Baby von Anfang an, dass es Zähne putzen DARF und lass das Wort müssen weg …

Halten wir uns hier vor Augen, dass es in diesem Alter noch weniger um die Säuberung der Zähne geht, vielleicht ist ja der erste Zahn schon da, während Du noch voll stillst, sondern um die Implementierung einer Gewohnheit!

Womit sollen Babys Zähne geputzt werden?

Für die ersten Zähnchen reicht zum Putzen übrigens ein Wattestäbchen oder die Ecke einer Stoffwindel. Im Handel sind auch Baby-Zahnputzsets erhältlich – die sind auch fein, da können unsere Kleinen das „Werkzeug“ spielerisch kennen lernen und das Kauen daran lindert mitunter auch so manchen Zahnungsschmerz.

Ist das Kind schon ein bisschen älter, gibt es eine große Auswahl an Zahnbürsten. Wichtig ist, dass der Bürstenkopf relativ klein ist, damit man gut alle Backenzähne erreicht.

Zahnpasta fürs Baby – ja oder nein?

Bei der Zahnpasta reicht es, wenn Du nach dem ersten Geburtstag damit anfängst. Und es reicht eine winzige Portion und das anfangs auch einmal täglich. Vergiss die Werbung, die uns den Riesenschlenker über die ganze Länge der Bürste verkaufen will 😉

Viele Zahnärzte empfehlen für die Kleinen die Elmex-Kinderzahnpasta. Nicht so toll finde ich die zuckersüß schmeckenden Kinderzahnpasten, die werden einfach viel zu gerne geschluckt und verspeist und dafür sind sie nicht gedacht!

Fluorid – ja oder nein?

Die nächste große Streitfrage ist das Fluorid in der Zahnpasta. Wenn Du ein wenig herumgoogelst, wirst Du die wildesten Verschwörungstheorien finden, warum geheime Mächte uns mittels Fluorid zu beherrschen suchen.
Genauso wirst Du Seiten finden, wo schon nahezu von Misshandlung gesprochen wird, wenn man Zahnpasta ohne Fluorid verwendet. Die Wahrheit liegt wohl wie immer in der Mitte!

Alle reden drüber, aber die wenigsten wissen, wozu das Fluorid eigentlich gut sein soll. Ok, es soll den Zahnschmelz härten, aber warum denn?

Wenn wir etwas essen, dann wird unser Speichel sauer und greift den Zahnschmelz an. Zahnschmelz ist das härteste Material in unserem Körper und hält einen Säuregrad bis zu etwa 5.5 aus. Essen wir jedoch Zuckerhältiges, wird der Speichel wesentlich saurer. Das heißt für uns und die Kids auch, je mehr und je öfter es Süßes gibt, umso wichtiger wird auch die Härtung des Zahnschmelzes sein …

Was Kinderzahnärzte übrigens nicht mehr empfehlen, sind die Fluoridtabletten zum Lutschen. Wenn Du die von Deinem Kinderarzt empfohlen bekommst, frag noch mal bei Deinem Zahnarzt nach!

Ich persönlich habe mich für meine Kinder übrigens auch für ein Mittelding entschieden. Wir putzen normal fluoridfrei*, verwenden aber alle 8-10 Tage das Elmex-Fluoridgel, Das bekommt man in der Apotheke und es wird wie Zahnpasta verwendet. Aber bitte erst verwenden, wenn Kinder sicher und verlässlich ausspucken können – das dauert etwa bis zum vierten/fünften Lebensjahr.

Zahnpflege bei Kindern

Ab wann muss ein Kind zum Zahnarzt gehen?

Mein Tipp: so früh wie möglich! Plane gleich deine eigenen Kontrolltermine so, dass dich jemand – zum Beispiel der Papa oder die Tante – begleitet. So lernt schon das Baby die Praxis und die Zahnärztin kennen, ohne selbst von einer Untersuchung „betroffen“ zu sein.

Im besten Fall will es nach einigen Besuchen dann auch mal selbst auf dem Zahnarztsessel sitzen und die Zähne herzeigen.

Hilfreich können auch Bilderbücher sein:

Conni geht zur Zahnärztin*

Komm mit zum Zahnarzt (Wieso?Weshalb?Warum?-Reihe)*

Ab wann kann das Kind alleine putzen?

Eltern sollten unbedingt nachputzen, damit wirklich ein gründlicher Putzerfolg garantiert ist. Sogar relativ lange, man sagt, dass die Feinmotorik, die es zum Zähne putzen braucht, erst dann vollständig entwickelt ist, wenn es auch flüssig schreiben kann. Also etwa zweite Volksschulklasse!

Was tun, wenn das Kind sich gegen das Zähne putzen wehrt?

Im Artikel  Die Top-Ten-Strategien für das allabendliche Zähne-Putz-Drama habe ich einige Ideen zusammengefasst, wie  es (vielleicht) leichter gehen kann. Manchmal spielen sich beim Zähne putzen wahre Horrorszenarien ab.

Wenn gar nix mehr geht, das Kind nur noch den Mund zupresst und dir schon am Nachmittag die Schweißperlen auf der Stirn stehen, wenn du bloß ans Abendritual denkst, dann ist es durchaus auch mal denkbar, ein paar Tage Pause einzulegen. Das heißt nicht, das Zähne putzen nicht wichtig wäre, es geht einfach nur drum für drei, vier Tage den Druck rauszunehmen und dann wieder entspannt zu beginnen.

Noch mehr Fragen rund um die Zahnpflege?

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Porträt Vera Rosenauer

Vera Rosenauer

selbst Mama von zwei großartigen Töchtern, passionierte Langschläferin, Besitzerin (und Leserin!) mehrerer Kubikmeter Fachliteratur, zufriedene Kundinnen seit 2009

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